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Deklination

Die Deklination: Beugung von Nomen, Adjektiven und Pronomen erklärt

Die Deklination (auch Beugung oder Flexion) ist ein grundlegendes Prinzip der deutschen Grammatik. Sie beschreibt die Veränderung von Wörtern – etwa von Substantiven, Artikeln, Adjektiven oder Pronomen – je nachdem, welche Rolle sie im Satz übernehmen. Durch bestimmte Endungen wird erkennbar, ob ein Wort zum Beispiel das Subjekt, ein Besitzverhältnis oder ein Objekt ausdrückt.

Dieser Beitrag erklärt Schritt für Schritt, wie die Deklination funktioniert, welche Formen es gibt und wie Sie sie sicher anwenden können. Mit anschaulichen Beispielen, übersichtlichen Tabellen und praktischen Übungen eignet sich der Text sowohl zur Auffrischung als auch zum systematischen Lernen.

1. Was ist die Deklination (Beugung)?

Unter Deklination (auch „Beugung“ genannt) versteht man die grammatische Anpassung eines Wortes an seine Funktion im Satz. Diese Anpassung erfolgt über Endungen, die sogenannte Kasus (Fälle), den Numerus (Einzahl oder Mehrzahl) und bei manchen Wortarten auch das Genus (grammatisches Geschlecht) anzeigen.

Dekliniert werden im Deutschen vor allem Substantive, Artikel, Adjektive und Pronomen. Dadurch lässt sich eindeutig erkennen, welches Wort zu welchem gehört, auch wenn sich die Wortstellung im Satz verändert.

Ein einfaches Beispiel:

Kasus Frage Beispiel
Nominativ Wer oder was? Der Hund spielt.“
Genitiv Wessen? Des Hundes Ball ist kaputt.“
Dativ Wem? „Ich gebe dem Hund ein Leckerli.“
Akkusativ Wen oder was? „Ich streichle den Hund.“

 

Obwohl sich die Wortreihenfolge in Sätzen ändern kann, bleibt durch die Deklination klar, wer handelt und wer betroffen ist. Das ist ein entscheidender Unterschied zu Sprachen wie dem Englischen, in denen die Satzposition wichtiger ist als die Wortform.

Deklination betrifft drei grammatische Kategorien:

Kategorie Bedeutung Beispiel
Kasus Beziehung im Satz (z. B. Subjekt, Objekt) der Hund / des Hundes / dem Hund / den Hund
Numerus Einzahl oder Mehrzahl der Hund / die Hunde
Genus Maskulinum, Femininum, Neutrum der Hund / die Katze / das Pferd

 

Je nach Kombination dieser Merkmale verändert sich die Endung – das ist Deklination in der Praxis.

2. Die vier Fälle (Kasus) im Detail

Im Deutschen gibt es vier Kasus, die anzeigen, welche Rolle ein Substantiv im Satz spielt. Für Lernende ist es besonders wichtig, diese Fälle zu erkennen, da sie die Endungen von Substantiven, Artikeln, Adjektiven und Pronomen bestimmen.

Nominativ – Wer oder was?

Der Nominativ kennzeichnet das Subjekt des Satzes, also die handelnde Person oder das Ding.

Singular Plural Beispiel
der Hund die Hunde „Der Hund schläft.“
die Katze die Katzen „Die Katze schläft.“
das Pferd die Pferde „Das Pferd schläft.“

 

Genitiv – Wessen?

Der Genitiv zeigt Besitz oder Zugehörigkeit an. Er wird oft in Verbindung mit Präpositionen verwendet.

Singular Plural Beispiel
des Hundes der Hunde „Ich bewundere den Ball des Hundes.“
der Katze der Katzen „Das Fell der Katze ist weich.“
des Pferdes der Pferde „Das Heu des Pferdes ist frisch.“

 

Dativ – Wem?

Der Dativ zeigt das indirekte Objekt, also wem etwas gegeben, geschenkt oder gesagt wird.

Singular Plural Beispiel
dem Hund den Hunden „Ich gebe dem Hund einen Knochen.“
der Katze den Katzen „Ich helfe der Katze ins Körbchen.“
dem Pferd den Pferden „Ich bringe dem Pferd Wasser.“

 

Akkusativ – Wen oder was?

Der Akkusativ kennzeichnet das direkte Objekt, also wen oder was etwas betrifft.

Singular Plural Beispiel
den Hund die Hunde „Ich streichle den Hund.“
die Katze die Katzen „Ich sehe die Katze.“
das Pferd die Pferde „Ich füttere das Pferd.“

 

💡Tipp für Lernende:

Ein guter Weg, die Fälle zu üben, ist, zu jedem Substantiv die passende Frage zu stellen: Wer oder was? Wessen? Wem? Wen oder was? So lässt sich schnell erkennen, welcher Kasus benötigt wird.

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3. Deklination von Substantiven (Nomen)

Substantive im Deutschen haben ein festes grammatisches Geschlecht (maskulin, feminin oder neutral) und passen sich in Kasus und Numerus an. Die Deklination zeigt also, welche Funktion ein Nomen im Satz hat.

Starke Deklination

Die starke Deklination ist die häufigste Form, besonders bei maskulinen und neutralen Substantiven. Ein typisches Merkmal ist die Genitiv-Endung -s oder -es im Singular.

Kasus Maskulin Feminin Neutral
Nominativ der Mann die Frau das Kind
Genitiv des Mannes der Frau des Kindes
Dativ dem Mann der Frau dem Kind
Akkusativ den Mann die Frau das Kind

 

Beispiel:

  • Singular: „Ich sehe den Mann.“
  • Plural: „Ich sehe die Männer.“

Schwache Deklination (N-Deklination)

Die schwache Deklination betrifft hauptsächlich maskuline Nomen, oft Lebewesen. Alle Fälle außer Nominativ Singular erhalten die Endung -(e)n.

Kasus Singular Plural
Nominativ der Junge die Jungen
Genitiv des Jungen der Jungen
Dativ dem Jungen den Jungen
Akkusativ den Jungen die Jungen

 

Beispiel:

  • Singular: „Ich kenne den Jungen.“
  • Plural: „Ich kenne die Jungen.“

 

Gemischte Deklination

Die gemischte Deklination kombiniert Merkmale der starken und schwachen Deklination. Singular wie bei starker Deklination, Plural wie bei schwacher Deklination.

Kasus Singular Plural
Nominativ der Mensch die Menschen
Genitiv des Menschen der Menschen
Dativ dem Menschen den Menschen
Akkusativ den Menschen die Menschen

 

Beispiel:

  • Singular: „Ich sehe den Menschen.“
  • Plural: „Ich sehe die Menschen.“

Pluralbildung und Deklination

Die Deklination der Substantive hängt eng mit der Pluralform zusammen. Im Deutschen gibt es verschiedene Pluralendungen, die sich auf die Deklination auswirken:

  • -e: der Baum → die Bäume
  • -er: das Kind → die Kinder
  • -(e)n: die Frau → die Frauen
  • -s: das Auto → die Autos
  • Umlaut: der Mann → die Männer
  • Nullplural: das Mädchen → die Mädchen

Die Kenntnis der Pluralform ist also entscheidend für die korrekte Deklination, da sie bestimmt, welche Endung ein Substantiv im Plural erhält.

💡Hinweis für Lernende:

Beim Lernen der Deklination ist es hilfreich, Substantiv, Artikel und Pluralform zusammen zu lernen, um die Endungen in den verschiedenen Fällen korrekt anwenden zu können.

4. Deklination von Artikeln

Artikel begleiten Substantive und zeigen bereits Kasus, Numerus und Genus an. Die korrekte Deklination der Artikel ist entscheidend, um die Funktion eines Substantivs im Satz zu erkennen. Man unterscheidet bestimmte und unbestimmte Artikel.

Bestimmter Artikel

Der bestimmte Artikel (der, die, das) wird verwendet, wenn ein Substantiv genau bekannt ist. Die Deklination hängt von Kasus, Genus und Numerus ab.

Kasus Maskulin Feminin Neutral Plural
Nominativ der die das die
Genitiv des der des der
Dativ dem der dem den
Akkusativ den die das die

 

Beispiele:

  • Nominativ Singular:Der Hund schläft.“
  • Genitiv Singular: „Das Spielzeug des Hundes ist neu.“
  • Dativ Plural: „Ich gebe den Hunden Futter.“
  • Akkusativ Plural: „Ich sehe die Hunde im Garten.“

Unbestimmter Artikel

Der unbestimmte Artikel (ein, eine, ein) wird verwendet, wenn ein Substantiv nicht genau bekannt oder zum ersten Mal genannt wird. Im Plural gibt es keinen unbestimmten Artikel, daher wird nur der bestimmte Artikel oder keine Angabe verwendet.

Kasus Maskulin Feminin Neutral
Nominativ ein eine ein
Genitiv eines einer eines
Dativ einem einer einem
Akkusativ einen eine ein

 

Beispiele:

  • Nominativ Singular: „Ich habe einen Freund.
  • Genitiv Singular: „Das Buch eines Freundes liegt hier.“
  • Dativ Singular: „Ich helfe einem Freund.
  • Akkusativ Singular: „Ich besuche eine Freundin.

 

💡 Merktipp

Pluralsituation beachten: Es gibt keinen unbestimmten Artikel im Plural.
Kombination mit Adjektiven: Die Deklination der Artikel beeinflusst oft die Endung des Adjektivs, z. B.:

  • der gute Mann (schwache Adjektivdeklination nach bestimmtem Artikel)
  • ein guter Mann (gemischte Adjektivdeklination nach unbestimmtem Artikel)

5. Adjektive deklinieren

Adjektive beschreiben Substantive näher und werden im Deutschen nur dekliniert, wenn sie vor einem Substantiv stehen. Steht ein Adjektiv prädikativ nach einem Verb wie „sein“, „werden“ oder „bleiben“, bleibt es unverändert:

„Der Ritter ist kühn.“
→ Hier erfolgt keine Deklination, weil das Adjektiv das Substantiv nicht direkt begleitet.

Die Endungen der Adjektive richten sich nach Kasus, Numerus, Genus des Substantivs und nach der Art des Artikels davor. Man unterscheidet drei Deklinationstypen:

1. Schwache Deklination (nach bestimmtem Artikel)

Bei der schwachen Deklination übernimmt der Artikel bereits die grammatische Information. Das Adjektiv erhält daher meist nur die Endungen -e oder -en.

Kasus Maskulin Feminin Neutral Plural
Nominativ der gute Mann die gute Frau das gute Kind die guten Kinder
Genitiv des guten Mannes der guten Frau des guten Kindes der guten Kinder
Dativ dem guten Mann der guten Frau dem guten Kind den guten Kindern
Akkusativ den guten Mann die gute Frau das gute Kind die guten Kinder

 

Beispiele:

→ „Ich sehe den guten Mann im Park.“
→ „Das Spielzeug des guten Kindes liegt auf dem Boden.“

2. Gemischte Deklination (nach unbestimmtem Artikel)

Die gemischte Deklination tritt auf, wenn ein unbestimmter Artikel oder kein Artikelteil vorhanden ist. Das Adjektiv übernimmt teilweise die Funktionen des fehlenden Artikels.

Kasus Maskulin Feminin Neutral
Nominativ ein guter Mann eine gute Frau ein gutes Kind
Genitiv eines guten Mannes einer guten Frau eines guten Kindes
Dativ einem guten Mann einer guten Frau einem guten Kind
Akkusativ einen guten Mann eine gute Frau ein gutes Kind

 

Beispiele:

→ „Ich kaufe ein gutes Buch.“
→ „Die Farbe einer schönen Blume gefällt mir.“

3. Starke Deklination (ohne Artikel / Nullartikel)

Bei der starken Deklination gibt es keinen Artikel, der Kasus, Numerus oder Genus anzeigt. Deshalb muss das Adjektiv diese Informationen übernehmen und erhält deutlichere Endungen.

Kasus Maskulin Feminin Neutral Plural
Nominativ guter Wein gute Musik gutes Essen gute Bücher
Genitiv guten Weines guter Musik guten Essens guter Bücher
Dativ gutem Wein guter Musik gutem Essen guten Büchern
Akkusativ guten Wein gute Musik gutes Essen gute Bücher

 

Beispiele:

→ „Guter Wein ist teuer.“
→ „Gute Musik gefällt allen.“

 

💡 Merktipp:

  • Artikel beachten: Die Wahl des Artikels bestimmt die Art der Adjektivdeklination.
  • Platzierung im Satz: Adjektive, die nach einem Verb stehen, werden nicht dekliniert.
  • Übersichtstabellen nutzen: Ein Vergleich aller drei Typen erleichtert das Lernen erheblich.

6. Deklination von Pronomen

Pronomen ersetzen Substantive oder zeigen Besitz und Beziehungen an. Im Deutschen passen sich Pronomen in Kasus, Numerus und Genus an, ähnlich wie Substantive und Adjektive. Die Deklination ist besonders wichtig, da sie zeigt, welche Funktion ein Pronomen im Satz hat (Subjekt, Objekt, Besitzanzeige).

1. Personalpronomen

Personalpronomen vertreten eine Person oder Sache und unterscheiden sich je nach Person, Zahl und Fall.

Kasus / Numerus 1. Person 2. Person 3. Person Maskulin 3. Person Feminin 3. Person Neutral 1. Person Plural 2. Person Plural 3. Person Plural
Nominativ ich du er sie es wir ihr sie
Genitiv meiner deiner seiner ihrer seiner unser euer ihrer
Dativ mir dir ihm ihr ihm uns euch ihnen
Akkusativ mich dich ihn sie es uns euch sie

 

Beispiele:

„Ich lese ein Buch.“ (Subjekt, Nominativ)
„Er gibt mir das Buch.“ (Dativ)
„Wir sehen sie im Park.“ (Akkusativ)

2. Possessivpronomen

Possessivpronomen zeigen Besitz oder Zugehörigkeit an und werden ebenfalls nach Kasus, Numerus und Genus des Substantivs dekliniert, das sie begleiten.

Kasus / Numerus Maskulin Feminin Neutral Plural
Nominativ mein Hund meine Katze mein Buch meine Bücher
Genitiv meines Hundes meiner Katze meines Buches meiner Bücher
Dativ meinem Hund meiner Katze meinem Buch meinen Büchern
Akkusativ meinen Hund meine Katze mein Buch meine Bücher

 

Beispiele:

→ „Mein Hund schläft auf dem Sofa.“
→ „Ich gebe meiner Schwester ein Geschenk.“
→ „Wir zeigen unsere Bücher den Freunden.“

 

💡 Merktipp:

  1. Kasus genau beachten: Sowohl Personal- als auch Possessivpronomen verändern ihre Form je nach Fall.
  2. Pluralformen lernen: Viele Lernende vergessen die korrekten Pluralformen, besonders bei Possessivpronomen.
  3. Praxisübungen: Durch gezieltes Einsetzen von Pronomen in Beispielsätze lässt sich die korrekte Deklination schnell verinnerlichen.

7. Übungen zur Deklination mit Lösungen

Übung 1:

Setzen Sie die Substantive in Klammern korrekt in den Satz ein.

  1. Ich sehe (der Hund) im Garten.
  2. Das Fell (die Katze) ist sehr weich.
  3. Wir geben (dem Freund) ein Geschenk.
  4. Die Spiele (das Kind) gefallen mir sehr.

Übung 2:

Wählen Sie den korrekten Artikel in Klammern.

  1. Ich habe (der / den / dem) Stuhl repariert.
  2. Das ist das Haus (der / des / dem) Nachbarn.
  3. Wir schenken (ein / eine / einem) Freund ein Buch.

Übung 3:

Setzen Sie die Adjektive in Klammern korrekt dekliniert ein.

  1. Ich habe (ein / ein) ___ (neu) Buch gekauft.
  2. (Der / Die) ___ (schön) Garten gefällt mir sehr.
  3. Wir besuchen (die / die) ___ (freundlich) Lehrerinnen.

Übung 4:

Setzen Sie die Pronomen korrekt ein.

  1. Ich gebe (ich / mir / mich) das Buch.
  2. Sie zeigt (ihr / sie / Ihnen) den Weg.
  3. Wir treffen (uns / unsen / unser) morgen.

 

Lösungen

Zu Übung 1:

  1. Ich sehe den Hund im Garten. (Akkusativ, maskulin, Singular)
  2. Das Fell der Katze ist sehr weich. (Genitiv, feminin, Singular)
  3. Wir geben dem Freund ein Geschenk. (Dativ, maskulin, Singular)
  4. Die Spiele des Kindes gefallen mir sehr. (Genitiv, neutral, Singular)

Zu Übung 2:

  1. Ich habe den Stuhl repariert. (Akkusativ, maskulin)
  2. Das ist das Haus des Nachbarn. (Genitiv, maskulin)
  3. Wir schenken einem Freund ein Buch. (Dativ, maskulin)

Zu Übung 3:

  1. Ich habe ein neues Buch gekauft. (unbestimmter Artikel, neutral, Akkusativ)
  2. Der schöne Garten gefällt mir sehr. (bestimmter Artikel, maskulin, Nominativ)
  3. Wir besuchen die freundlichen Lehrerinnen. (bestimmter Artikel, feminin, Akkusativ, Plural)

Zu Übung 4:

  1. Ich gebe mir das Buch. (Dativ, 1. Person Singular)
  2. Sie zeigt ihm den Weg. (Dativ, 3. Person maskulin)
  3. Wir treffen uns morgen. (Akkusativ, 1. Person Plural)

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