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Plural

Der Plural im Deutschen (Mehrzahl): Pluralbildung mit Beispielen & Übungen

Wenn Sie Deutsch lernen, begegnen Sie ihm in jedem Satz: dem Plural, also der Mehrzahl von Nomen. Im Deutschen ist die Pluralbildung jedoch eine echte Herausforderung – denn anders als in vielen anderen Sprachen gibt es keine einheitliche Regel. Mal endet ein Wort auf -e, mal auf -en, manchmal kommt ein Umlaut dazu, und manche Wörter verändern sich gar nicht.

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Warum lohnt es sich also, den Plural ganz bewusst zu lernen?

✓ Weil fast jeder Satz im Alltag Nomen in der Mehrzahl enthält.
✓ Weil falsche Pluralformen oft sofort auffallen – gerade in Prüfungen oder im Beruf.
✓ Weil Sie mit dem richtigen Plural viel natürlicher und sicherer sprechen.

In diesem Beitrag erfahren Sie alle Regeln, Ausnahmen und typische Stolpersteine der Pluralbildung im Deutschen – mit vielen Beispielen und Übungen zum Mitmachen.

1. Was ist der Plural?

Der Plural (auf Deutsch: Mehrzahl) ist eine grammatische Form, mit der man ausdrückt, dass es mehrere Personen, Dinge oder Begriffe gibt.

  • Singular (Einzahl): ein Auto, die Frau, das Kind
  • Plural (Mehrzahl): Autos, die Frauen, die Kinder

Der Plural gehört zur Kategorie des Numerus (grammatische Zahl). Im Deutschen gibt es:

Numerus Bedeutung Beispiel
Singular Einzahl der Hund
Plural Mehrzahl die Hunde

 

💡 Merktipp:

Im Plural lautet der bestimmte Artikel immer „die“ – ganz egal, ob das Wort im Singular der, die oder das war:

  • der Tisch → die Tische
  • die Lampe → die Lampen
  • das Buch → die Bücher

Damit ist klar: Der Artikel hilft oft beim Erkennen der Mehrzahl.

2. Übersicht der Pluralformen (Pluralendung) im Deutschen

Im Deutschen gibt es keine universelle Regel für die Pluralbildung. Deshalb ist es besonders wichtig, die Pluralform direkt mit dem Nomen und dem Artikel zu lernen.

Die wichtigsten Pluraltypen sind:

Pluralform Beschreibung Beispiele
-(e)n Häufigste Form, fast alle Feminina und viele Maskulina/Neutra die Lehrer → die Lehrerinnen, der Student → die Studenten
-n Feminina auf -e, -el, -er; Maskulina/Neutra auf -e die Blume → die Blumen, der Apfel → die Äpfel
-en Feminina auf -in, -heit, -keit, -ung, -ion, -ität; Maskulina auf -at, -et, -or die Lehrerin → die Lehrerinnen, der Doktor → die Doktoren
-e Vor allem bei maskulinen Nomen, einige Feminina/Neutra; oft mit Umlaut der Ball → die Bälle, die Hand → die Hände
-er Maskulina und Neutra, meist einsilbig; oft mit Umlaut; nie Feminina das Buch → die Bücher, der Wald → die Wälder
-s Fremdwörter, Nomen auf -a/-i/-o/-u/-y, Akronyme, Familiennamen das Auto → die Autos, das Team → die Teams
Nullplural (keine Endung) Singular- und Pluralform identisch; bei Maskulina/Neutra auf -el/-en/-er, Diminutiven das Mädchen → die Mädchen, der Computer → die Computer
Umlautplural Nur Vokaländerung a→ä, o→ö, u→ü; keine Endung der Vogel → die Vögel, die Mutter → die Mütter
Kombinierter Umlautplural Vokaländerung + Endung (-e oder -er) die Nacht → die Nächte, der Wald → die Wälder

 

💡 Merktipp:

Einige Wörter haben mehrere korrekte Pluralformen, oft je nach Region oder Bedeutung, z. B.:

  • der Wagen → die Wagen / die Wägen
  • die Bank → die Banken (Geldinstitut) / die Bänke (Sitzgelegenheit)

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3. Pluralbildung im Detail: Regeln und Sonderfälle

Plural mit -(e)n

  • Feminina: fast alle, besonders auf -in, -heit, -keit, -ung, -ion, -ität.
  • Maskulina/Neutra: häufig bei Nomen ohne Singularendung oder mit Endungen -at, -et, -or.
  • Sonderfall -in (Auslautverdopplung):
    Ärztin → Ärztinnen, Studentin → Studentinnen
  • Sonderform: bei neutralen Lehnwörtern aus Latein/Griechisch
    Museum → Museen, Praktikum → Praktika

Plural mit -e

  • Meist maskuline Nomen, einige Feminina/Neutra.
  • Oft mit Umlaut bei einsilbigen Wörtern:
    der Ball → die Bälle, die Hand → die Hände

Plural mit -er

  • Ausschließlich maskuline und neutrale Nomen, häufig einsilbig.
  • Meist mit Umlaut:
    das Buch → die Bücher, der Wald → die Wälder
  • Nie bei Feminina.

Plural mit -s

  • Nomen auf -a, -i, -o, -u, -y.
  • Fremdwörter aus Englisch/Französisch, Akronyme, Familiennamen.
  • Kein Apostroph: „PCs“, nicht „PC’s“; „die Müllers“ (anstatt „die Familie Müller“).

Nullplural (endungslos)

  • Singular- und Pluralform identisch.
  • Häufig bei Maskulina/Neutra auf -el, -en, -er.
  • Diminutive auf -chen, -lein: das Mädchen → die Mädchen
  • Nie bei Feminina.

Umlautplural

  • Vokaländerung a→ ä, o→ ö, u→ ü ohne zusätzliche Endung.
  • Typisch für zweisilbige Maskulina und einige -er Nomen.
  • Wenige Feminina:
    Mutter → Mütter, Tochter → Töchter.

Kombinierter Umlautplural

  • Umlaut + Endung (-e oder -er)
  • Beispiele:
    die Nacht → die Nächte, der Wald → die Wälder

4. Spezialfälle und schwierige Pluralformen

Nicht alle deutschen Nomen folgen den üblichen Pluralregeln. Es gibt Sonderfälle, die beim Lernen oft Unsicherheit hervorrufen:

Wörter mit mehreren Pluralformen

Manche Substantive haben zwei oder drei korrekte Pluralformen, z. B. aufgrund regionaler Unterschiede oder unterschiedlicher Bedeutungen:

Singular Plural 1 Plural 2 Bedeutung/Anmerkung
der Wagen die Wagen die Wägen Fahrzeug, gleichwertige Pluralformen
die Bank die Banken die Bänke Geldinstitut / Sitzbank, Bedeutungsabhängig
das Komma die Kommas die Kommata beide Pluralformen korrekt

Homonyme

Bei Wörtern mit mehreren Bedeutungen kann sich die Pluralform je nach Kontext unterscheiden:

  • die Bank → die Banken (Geldinstitut)
  • die Bank → die Bänke (Sitzgelegenheit)

Pluralbildung bei Fremdwörtern

  • Fremdwörter können nach deutscher Pluralregel gebildet werden (das Team → die Teams).
  • Originalsprache: Manchmal wird die Pluralform der Ursprungssprache übernommen (das Museum → die Museen).
  • Schwankend: Beide Varianten sind korrekt (das Praktikum → die Praktika / die Praktikums).

Schwierige Pluralformen

Einige Nomen sind besonders knifflig:

  • Status → Status / Stata
  • Datum → Daten
  • Index → Indizes / Indexe
  • Globus → Globen
  • Kaktus → Kakteen
  • Visum → Visa
  • Lob → Lobe
  • Lexikon → Lexika
  • Schal → Schals
  • Pizza → Pizzen

 

💡 Tipp: Schwierige Plurale am besten mit Artikel und Singularform lernen.

5. Besondere Kategorien von Nomen

Pluraletantum (nur Mehrzahl)

Einige Nomen existieren nur im Plural. Beispiele:

  • die Eltern
  • die Ferien
  • die Leute
  • die Kosten
  • die Alpen
  • die Spesen

 

💡 Diese Wörter haben keinen Singular und beziehen sich meist auf kollektive oder unteilbare Mengen.

Singularetantum (nur Einzahl)

Andere Nomen nur im Singular, meist unzählbare Substantive:

  • das Obst
  • das Gemüse
  • der Schlaf
  • der Hunger
  • die Milch
  • das Geld

 

💡 Diese Wörter können nicht in die Mehrzahl gesetzt werden und werden immer mit Singularartikel verwendet.

6. Der Plural bei anderen Wortarten

Nicht nur Substantive ändern sich im Plural. Auch Artikel, Adjektive, Pronomen und Verben passen sich dem Numerus an. Dies nennt man Kongruenz.

Artikel im Plural

  • Der bestimmte Artikel wird im Plural immer „die“, unabhängig vom Genus im Singular:
    • der Baum → die Bäume
    • die Blume → die Blumen
    • das Haus → die Häuser
  • Der unbestimmte Artikel entfällt im Plural, stattdessen spricht man oft vom Nullartikel:
    • ein Hund → Hunde (kein „ein“ im Plural)

Adjektive im Plural

  • Adjektive passen sich ebenfalls dem Plural an (schwache oder starke Deklination).
    Beispiele:

    • der schnelle Hund → die schnellen Hunde
    • das alte Haus → die alten Häuser

Pronomen im Plural

Verben im Plural

  • Das Verb richtet sich nach dem Subjekt im Plural (Subjekt-Verb-Kongruenz):
    • Singular: Der Hund läuft im Park.
    • Plural: Die Hunde laufen im Park.

 

💡 Merktipp: Immer auf Kongruenz innerhalb der Wortgruppe achten – Artikel, Adjektiv, Substantiv und Verb müssen den gleichen Numerus haben.

7. Woran erkennt man den Plural?

Anhand des Artikels

  • Bestimmter Artikel im Plural: die
  • Unbestimmter Artikel: entfällt (Nullartikel)
    • Singular: ein Auto → Plural: Autos

Anhand von Zahlwörtern und Mengenangaben

  • Wörter wie zwei, drei, viele, mehrere, alle zeigen die Mehrzahl an:
    • „Ich habe zwei Bücher gelesen.“
    • „Viele Schüler sind pünktlich.“

Anhand von Pluralendungen

  • Typische Endungen: -(e)n, -e, -er, -s, Nullplural
  • Umlautplural und kombinierter Umlautplural: Vokaländerung ± Endung
  • Am Kontext
  • Bei Nullplural oder unregelmäßigen Formen ist der Plural nur durch den Satz oder Kontext erkennbar:
    • Lena und Anna spielen auf dem Schulhof. Mädchen gefällt dort meist die Schaukel am besten.“

 

💡 Praxis-Tipp: Zahlen, Artikel, Adjektivformen und Endungen gemeinsam beobachten, um den Plural zuverlässig zu erkennen.

8. Übung zum Plural mit Lösung

Übung 1

Bilden Sie den Plural der folgenden Substantive:

  1. der Hund → __________
  2. die Blume → __________
  3. das Buch → __________
  4. die Lehrerin → __________
  5. der Apfel → __________

Übung 2

Kennzeichnen Sie die Substantive, die im Plural keine Endung erhalten:

  1. das Mädchen
  2. der Computer
  3. die Tasse
  4. das Auto

Übung 3

Bilden Sie den Plural und setzen Sie ggf. den Umlaut ein:

  1. der Ball → __________
  2. die Hand → __________
  3. der Wald → __________
  4. die Nacht → __________

Übung 4

Setzen Sie die Substantive im Plural korrekt in den Satz ein:

  1. Ich sehe __________ (der Hund) im Park.
  2. __________ (die Blume) sind schön.
  3. Viele __________ (das Buch) liegen auf dem Tisch.

 

Lösung

Zu Übung 1

  • der Hund → die Hunde
  • die Blume → die Blumen
  • das Buch → die Bücher
  • die Lehrerin → die Lehrerinnen
  • der Apfel → die Äpfel

Zu Übung 2

  • das Mädchen → Nullplural
  • der Computer → Nullplural
  • die Tasse → nicht Nullplural → die Tassen
  • das Auto → nicht Nullplural → die Autos

Zu Übung 3

  • der Ball → die Bälle (Umlaut + -e)
  • die Hand → die Hände (Umlaut + -e)
  • der Wald → die Wälder (Umlaut + -er)
  • die Nacht → die Nächte (Umlaut + -e)

Zu Übung 4

  • Ich sehe die Hunde im Park.
  • Die Blumen sind schön.
  • Viele Bücher liegen auf dem Tisch.

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