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Indefinitpronomen

Indefinitpronomen

Im Alltag greifen wir oft auf unbestimmte Pronomen zurück – etwa wenn wir sagen jemand hat angerufen oder etwas stimmt nicht. In solchen Fällen wollen wir keine konkrete Person oder Sache benennen, sondern allgemein oder vage bleiben. Genau dafür brauchen wir sogenannte Indefinitpronomen.

In diesem Beitrag erfahren Sie, was Indefinitpronomen sind, wann und wie sie verwendet werden und welche Formen es gibt. Unsere Indefinitpronomen Listen und Tabellen helfen Ihnen dabei, den Überblick zu behalten und die unbestimmten Fürwörter sicher anzuwenden.

Kausalsatz

1. Was sind Indefinitpronomen?

Indefinitpronomen – oder unbestimmte Fürwörter – verwenden wir, wenn wir nicht über etwas Konkretes sprechen, sondern über etwas Allgemeines, Unbestimmtes oder Unbekanntes. Statt also einen bestimmten Gegenstand oder eine konkrete Person zu benennen, ersetzen Indefinitpronomen ein Nomen oder begleiten es auf unbestimmte Weise. Sie können wie ein Artikel vor einem Nomen stehen (jede Aufgabe) oder das Nomen vollständig ersetzen (niemand war da). 

Einige Beispiele für Indefinitpronomen sind: „jemand“, „etwas“, „niemand“, „alle“, „man“, „einige“, „jeder“, „nichts“, „viele“ oder „beide“.

 

2. Indefinitpronomen: Beispiele und Verwendung

2.1. Indefinitpronomen für Personen

Einige Indefinitpronomen beziehen sich ausschließlich auf Personen oder Personengruppen. Dazu gehören etwa:

„man“ „(irgend)jemand“ „niemand“
Nominativ man (irgend)jemand niemand
Akkusativ einen (irgend)jemanden niemanden
Dativ einem (irgend)jemandem niemandem
Genitiv eines (irgend)jemandes niemandes


Man“ steht unpersönlich für eine oder mehrere unbekannte Personen (z. B.: Man sagt, es wird morgen regnen.)

→ „Jemand“ steht für eine unbestimmte, einzelne Person (Jemand hat an der Tür geklingelt.)

→ „Niemand“ verneint „jemand“ (Niemand weiß, wie das passiert ist.)

 

Hinweis: Diese Pronomen gibt es nur im Singular. Umgangssprachlich lässt man in Dativ/Akkusativ oft die Endungen weg.

 

2.2. Indefinitpronomen für Sachen

Andere Indefinitpronomen beziehen sich ausschließlich auf Dinge oder Sachverhalte. Dazu zählen u. a.:

Funktion Beispiel
etwas unbestimmte Sache oder geringe Menge →  „Da ist etwas auf dem Boden.“

→  „Ich habe etwas Hunger.“

nichts Verneinung von „etwas“ →  „Er hat nichts gemacht.“
alles Gesamtheit →  „Alles wird gut.“
welch- vage Menge oder Auswahl →  „Ich habe welches gefunden.“

→  „Welch seltsames Verhalten!“

 

Hinweis: Etwas kann auch im Sinne von „ein wenig“ („Das ist etwas ärgerlich.“) verwendet werden. Außerdem wird es in der Alltagssprache oft zu was verkürzt („Ich hab noch was vor.“)

 

2.3. Indefinitpronomen für Personen und Sachen

Diese Indefinitpronomen sind besonders flexibel: Sie können sich sowohl auf Personen als auch auf Dinge beziehen.

all-

„Alles“ gibt immer eine vollständige Menge an, je nachdem worauf es sich bezieht. Dabei kann es sich um die Ganzheit einer Personengruppe oder Gruppe von Objekten handeln:

Maskulin Feminin Neutrum Plural
Nominativ aller alle alles alle
Akkusativ allen alle alles alle
Dativ allem aller allem allen
Genitiv allen aller allen aller


Zum Beispiel:

→ „Alle haben mitgemacht.“

→ „Ich habe alles versucht.“

→ „Das ist im Sinne aller Beteiligten.“

→ „Alle Hosen hier sind Second Hand.“

 

einige / mehrere / manch-

Diese drei Pronomen beschreiben eine unbestimmte, aber begrenzte Anzahl. Sie stehen meist im Plural, nur manch- wird auch im Singular verwendet.

Maskulin Feminin Neutrum Plural
Nominativ mancher mancher manches manche
Akkusativ manchen manche manches manche
Dativ manchem mancher manchem manchen
Genitiv manches mancher manches mancher


Zum Beispiel:

→ „Einige von uns kommen später.“

→ „Mehrere haben sich beschwert.“

→ „Mancher glaubt, alles besser zu wissen.“

 

jede- / ein- / kein-

Diese Pronomen beschreiben sowohl Einzelpersonen oder Dinge (jedereiner) als auch deren Verneinung (keiner).

Maskulin Feminin Neutrum Plural
Nominativ jeder/keiner jede/keine jedes/keines alle/keine
Akkusativ jeden/keinen jede/keine jedes/keines alle/keine
Dativ jedem/keinem jeder/keiner jedem/keinem allen/keinen
Genitiv jedes/keines jeder/keiner jedes/keines aller/keiner

 

Zum Beispiel:

→ „Jeder weiß, wie das geht.“

→ „Alle haben’s verstanden – keiner will’s zugeben.“

→ „Kein Problem!“

 

2.4. Zusätzliche Hinweise

Etwas, nichts, alles im Alltag

Im Alltag kommen manche Indefinitpronomen besonders häufig vor und werden nicht dekliniert. Dazu gehören:

Funktion Beispiel
etwas unbestimmte Sache oder geringe Menge →  „Ich habe etwas vergessen.“

→  „Ich habe etwas Salat gekauft.“

→  „Ich habe etwas Hunger.“

nichts Verneinung →  „Ich habe nichts gesehen.“

→  „Das geht dich nichts an.“

alles Gesamtheit →  „Alles ist heute doof.“

→  „Wir können alles schaffen!“

 

3. Indefinitpronomen: Übungen mit Lösung

Füllen Sie den Lückentext mit den passenden Indefinitpronomen. Achten Sie auch darauf, das Pronomen an den Fall (Kasus), Numerus (Anzahl) und Genus (Geschlecht) anzupassen.

1. _____ hat an der Tür geklingelt, aber ich konnte niemanden sehen.

2. Ich habe heute einfach zu ______ Lust. Ich bleibe einfach im Bett.

3. _____ stimmt nicht mit den Chilipflanzen. Kannst du mir helfen, sie ____ auszugraben?

4. _____ weiß, wie das passieren konnte. Wir suchen immer noch nach der Ursache.

5. Hast du ____ von dem Kuchen probiert? Ich schneide dir gerne ein kleines Stück ab.

6. _______ der Schüler hat die Aufgabe gelöst, weshalb _____ vom Lehrer Ärger bekommen haben.

7. Wir haben _____ unternommen, um das Problem zu lösen. Jetzt funktioniert wieder alles.

8. Es ist frustrierend: ____ will Verantwortung übernehmen, aber _____ beschwert sich.

9. ______ hat sich beim Training verletzt, deshalb wurde der Krankenwagen gerufen.

10. Es könnte heute noch regnen, also sollte _____ besser einen Regenschirm mitnehmen.

 

Lösung

  1. Jemand hat an der Tür geklingelt, aber ich konnte niemanden sehen.
  2. Ich habe heute einfach zu nichts Lust. Ich bleibe einfach im Bett.
  3. Etwas stimmt nicht mit den Chilipflanzen. Kannst du mir helfen, sie alle auszugraben?
  4. Niemand weiß, wie das passieren konnte. Wir suchen immer noch nach der Ursache.
  5. Hast du etwas von dem Kuchen probiert? Ich schneide dir gerne ein kleines Stück ab.
  6. Keiner der Schüler hat die Aufgabe gelöst, weshalb alle vom Lehrer Ärger bekommen haben.
  7. Wir haben etwas/alles unternommen, um das Problem zu lösen. Jetzt funktioniert wieder alles.
  8. Es ist frustrierend: Keiner will Verantwortung übernehmen, aber jeder beschwert sich.
  9. (Irgend)jemand hat sich beim Training verletzt, deshalb wurde der Krankenwagen gerufen.
  10. Es könnte heute noch regnen, also sollte man besser einen Regenschirm mitnehmen.

 

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