Die Präposition

Präpositionen dienen dazu auszudrücken, wann oder wo etwas stattfindet, oder in welchem Verhältnis Dinge zueinanderstehen. Das macht sie zu einem wichtigen Bestandteil der deutschen Sprache, den Sprachlernende meist sehr früh kennenlernen. In diesem Beitrag erfahren Sie, was Präpositionen genau sind, welche Funktionen sie haben und wie sie sich im Deutschen entwickelt haben. Mit diesen Grundlagen lernen Sie, Präpositionen sicher und korrekt zu verwenden.

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Inhaltsverzeichnis

  1. Was ist eine Präposition?
  2. Präposition mit Beispielen
    • Lokale Präposition
    • Temporale Präpositionen
    • Modale Präpositionen
    • Kausale Präpositionen
    • Neutrale Präpositionen
  3. Der richtige Fall: Präpositionen korrekt verwenden
  4. Sonderregel: Verbindung von Präposition + Artikel

1. Was ist eine Präposition?

Präpositionen sind kleine, aber wichtige Wörter in der deutschen Sprache, die Verhältnisse zwischen verschiedenen Satzteilen ausdrücken. Sie stehen in der Regel vor einem Nomen oder Pronomen und geben an, wie sich dieses zu anderen Wörtern im Satz verhält. Die Hauptfunktion von Präpositionen besteht darin, räumliche, zeitliche, kausale oder modale Beziehungen zwischen den Elementen eines Satzes darzustellen. Sie können beispielsweise angeben, wo etwas ist, wann etwas geschieht, warum etwas passiert oder auf welche Weise etwas geschieht.
Präpositionen haben sich im Deutschen, wie in vielen anderen Sprachen, aus unterschiedlichen Quellen entwickelt. Viele deutsche Präpositionen stammen aus dem Althochdeutschen und haben ihre Wurzeln in der indogermanischen Ursprache. Diese Ursprungswörter waren oft eigenständige Einheiten, die im Laufe der Zeit eine feste grammatische Funktion als Präpositionen übernommen haben.
Stehen Präpositionen nicht am Satzanfang, werden sie grundsätzlich klein geschrieben. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen alle wichtigen Arten von Präpositionen mit Beispielen vor sowie die grundlegenden Grammatikregeln.

2. Präposition mit Beispielen

Präpositionen decken eine Reihe von Informationen ab, die in den Satz eingebaut werden können. Dazu gehören nähere Umschreibungen der zeitlichen oder örtlichen Gegebenheiten, oder auch des Zusammenhangs des Erzählten. Wir stellen Ihnen alle Arten von Präpositionen mit Beispielen vor:

 

2.1. Lokale Präpositionen
Lokale Präpositionen geben an, wo sich etwas befindet oder wohin sich etwas bewegt. Sie beantworten Fragen wie „Wo?“ und „Wohin?“ und beziehen sich somit auf einen bestimmten Ort oder eine Richtung.

  • → Das Buch liegt auf dem Tisch.
  • → Ich gehe zu meinen Freunden.
  • → Sie ist um das Haus gegangen.

Weitere Beispiele: an, neben, zwischen, entlang, nach, auf, über, bei, gegen, zu, hinter, unter, gegenüber, um, in, vor, durch, aus

 

2.2. Temporale Präpositionen
Mit temporalen Präpositionen kann angegeben werden, wann etwas passiert oder für welchen Zeitraum etwas gilt. Sie beantworten Fragen wie „Wann?“ und „Wie lange?“ und sind entscheidend, um zeitliche Zusammenhänge in einem Satz auszudrücken.

  • → Ich komme am Montag.
  • → Der Laden ist bis 20 Uhr geöffnet.
  • → Er wohnt seit einem Jahr in Berlin.

Weitere Beispiele: ab, in, während, an, nach, vor, bis, seit, zwischen, für, um

 

2.3. Modale Präpositionen
Modale Präpositionen geben an, wie etwas geschieht oder unter welchen Umständen eine Handlung ausgeführt wird. Sie beantworten Fragen wie „Wie?“ oder „Auf welche Weise?“.

  • → Sie fahren mit dem Zug.
  • → Er geht ohne Jacke aus dem Haus.
  • → Du hast es durch Fleiß geschafft.

Weitere Beispiele: abzüglich, anstelle, außer, einschließlich, exklusive, inklusive, mit, ohne, statt, trotz, unter, von, zu

 

2.4. Kausale Präpositionen
Im Satz geben kausale Präpositionen den Grund oder die Ursache einer Handlung oder eines Zustands an. Sie beantworten die Frage „Warum?“.

  • Wegen des schlechten Wetters wurde das Spiel abgesagt.
  • → Er konnte aufgrund seiner Krankheit nicht kommen.
  • → Das Tier handelt aus Angst.

Weitere Beispiele: angesichts, anlässlich, aufgrund, aus, dank, durch, infolge, kraft, mittels, trotz, wegen

 

2.5. Neutrale Präpositionen
Neutrale Präpositionen sind Präpositionen, die nicht eindeutig in eine der Kategorien wie lokal, temporal, modal oder kausal eingeordnet werden können, weil sie oft in verschiedenen Kontexten und mit unterschiedlichen Bedeutungen verwendet werden. Ihre Funktion hängt stark vom Zusammenhang im Satz ab, in dem sie vorkommen.

  • → Ich gehe mit einer Freundin ins Kino. (Begleitung)
  • → Er isst seine Suppe mit einem Löffel. (Mittel)
  • → Das Geschenk ist für dich. (Empfänger)
  • → Er arbeitet für seine Familie. (Zweck)
  • → Er kam ohne seine Tasche. (Fehlen)
  • → Sie spricht ohne Angst. (Mangel)

Weitere Beispiele: an, gegen, über, zu, auf, in, um, zwischen, bei, mit, unter, für, nach, vor

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3. Der richtige Fall: Präpositionen korrekt verwenden

Im Deutschen bestimmen Präpositionen den Fall des Nomens oder Pronomens, das ihnen folgt. Das bedeutet, dass je nachdem, welche Präposition verwendet wird, der nachfolgende Satzteil im Genitiv, Dativ oder Akkusativ stehen muss. Diese Regelung sorgt dafür, dass die Beziehung zwischen den Satzteilen klar und eindeutig ist:

 

3.1. Präpositionen + Genitiv
Während des Gesprächs war sie sehr aufmerksam.
Wegen des Regens mussten wir drinnen bleiben.
→ Er kam trotz seiner Termine noch vorbei.

 

3.2. Präpositionen + Dativ
Mit dem Auto fahren wir nach Berlin.
Bei der Arbeit darfst du nicht telefonieren.
→ Wir haben gemäß den Vorschriften gehandelt.

 

3.3. Präpositionen + Akkusativ
Durch den Tunnel fahren wir schneller.
Ohne einen Plan kommen wir nicht weit.
→ Der Fuchs ist zwischen die Bäume verschwunden.

GenitivDativAkkusativ
aufgrund, wegenausbis
trotz, ungeachtetaußerum
anstelle, stattbei, zu, bis zudurch
entlang, abseits, innerhalbentgegen, gemäßfür
währendgegenüber, nahegegen
anlässlich, infolgesamtohne
links/rechts, westlich, etc.gegenüberüber
zugunstenseitzwischen
mithilfe, dankvon, nachauf
→ „Wie?“, „Warum?“, „Wo?“→ „Wo?“, „Wann?“→ „Wohin?“

4. Sonderregel: Verbindung von Präposition + Artikel

Präpositionen und Artikel werden häufig zu einem einzigen Wort kombiniert. Insbesondere im alltäglichen Sprachgebrauch kommt das häufig vor. In der Regel sind davon Präpositionen betroffen, die regelmäßig mit einem oder mehreren bestimmten Artikeln kombiniert werden. Diese Konstruktionen sind in der gesprochenen und geschriebenen Sprache sehr verbreitet und erleichtern die Verständlichkeit und den Sprachfluss. Die häufigsten Kombinationen haben wir in der folgenden Tabelle zusammengetragen:

PräpositionPräposition + ArtikelAnwendung im Satz
zuzu dem → zum
zu der → zur
Ich wurde zum Bürgermeister ernannt.
Wir sind zusammen zur Schule gegangen.
inin das → ins
in dem → im
Er ist ins Haus gegangen.
Sie ist gerade im Meeting.
beibei dem → beimIch habe beim Joggen einen Hund gesehen.
anan dem → amAm Samstag habe ich eine Verabredung.
vonvon dem → vomVom Regen in die Taufe.