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Alliteration

Die Alliteration

Die Alliteration ist eines der bekanntesten rhetorischen Mittel in der deutschen Sprache. Sie begegnet uns in Werbeslogans, Redewendungen, Schlagzeilen und literarischen Texten. Durch den wiederholten Anlaut – also den gleichen Laut am Wortanfang – entsteht eine besondere Klangwirkung, die Sprache strukturieren, betonen oder einprägsamer machen kann.
In diesem Beitrag erhalten Sie eine umfassende Einführung in die Alliteration: von der Definition und typischen Beispielen über die Wirkung dieses Stilmittels bis hin zu Sonderformen und Abgrenzungen.

1. Was ist eine Alliteration? Bedeutung & Definition

Die Alliteration ist ein sprachliches Stilmittel, bei dem zwei oder mehr aufeinanderfolgende Wörter mit dem gleichen Anfangslaut (dem sogenannten Anlaut) beginnen. Entscheidend ist dabei nicht der gleiche Buchstabe, sondern der identische Laut – so beginnt etwa sowohl „Fahrrad“ als auch „viel“ mit dem Laut /f/.

Alliteration: DefinitionEine Alliteration liegt vor, wenn aufeinanderfolgende Wörter denselben Anfangslaut haben, um Klangwirkung, Rhythmus oder Betonung zu erzeugen.

Die Alliteration gehört zur Gruppe der Klangfiguren (auch: Stilfiguren der Lautstruktur) und ist ein Untertyp des Stabreims. Sie kann in verschiedenen Kontexten auftreten – von Lyrik über Werbung bis hin zur Alltagssprache – und sorgt dort für Klangfarbe, Wiedererkennbarkeit und stilistische Raffinesse. Zum Beispiel:

→ „Mit Mann und Maus“

→ „Kunst und Kultur“

→ „Worte wirken Wunder“

2. Alliteration Wirkung – Warum wird die Alliteration verwendet?

Die Alliteration ist mehr als ein rein klangliches Mittel: Sie erfüllt in Texten und Reden verschiedene rhetorische und psychologische Funktionen. Besonders in der Werbung, der Literatur und der politischen Sprache wird sie gezielt eingesetzt, um Wirkung zu erzielen. Die folgenden Punkte zeigen, welche Bedeutung die Alliteration im sprachlichen Einsatz hat:

Betonung und Hervorhebung

Durch die Wiederholung des Anfangslauts werden bestimmte Begriffe klanglich hervorgehoben. Die Alliteration lenkt die Aufmerksamkeit gezielt auf diese Wörter und unterstreicht deren inhaltliche Bedeutung.

→ „Wind und Wetter“ – beide Begriffe wirken durch den Gleichklang stärker verbunden.

Einprägsamkeit

Alliterationen erleichtern das Erinnern von Phrasen, Namen oder Slogans. Diese Klangfigur ist deshalb ein zentrales Stilmittel in der Werbesprache.

→ „Lidl lohnt sich“ oder „Mars macht mobil“

Rhythmus und Musikalität

In der Lyrik und in rhetorisch gestalteten Texten sorgt die Alliteration für einen gleichmäßigen Sprachfluss und erzeugt eine gewisse Musikalität.

→ „Fischers Fritz fischt frische Fische“ – wirkt rhythmisch und fast melodisch.

Verbindung von Wörtern

Klanglich ähnliche Wörter wirken inhaltlich zusammengehörig. So wird durch die Alliteration häufig eine semantische Verbindung suggeriert, auch wenn diese nicht unmittelbar gegeben ist.

→ „Kind und Kegel“ – die Alliteration macht aus zwei Einzelelementen eine feste Redewendung.

3. Alliteration: Beispiel & Anwendungsbereiche im Alltag

Um das Stilmittel verständlich und anschaulich zu machen, ist es hilfreich, viele Alliteration-Beispiele aus unterschiedlichen Kontexten zu zeigen. Denn die Alliteration begegnet uns nicht nur in literarischen Texten, sondern auch in Werbung, Politik, Medien und Alltagssprache. Die folgenden Unterabschnitte liefern eine Übersicht:

Alliteration in der Werbung

In der Werbesprache ist die Alliteration ein bewährtes Mittel zur Einprägsamkeit und Markenbindung. Der gleichklingende Anlaut sorgt dafür, dass Slogans im Gedächtnis bleiben.

→ „Geiz ist geil“ (Saturn)

→ „Mars macht mobil“ (Mars)

→ „Lidl lohnt sich“ (Lidl)

→ „Bitte ein Bit“ (Bitburger)

Alliteration in der Literatur

Literarische Texte – insbesondere Lyrik – verwenden Alliterationen zur klanglichen Gestaltung und als Ausdrucksmittel. Besonders in Märchen, Balladen und klassischer Dichtung ist das Stilmittel verbreitet.

→ Johann Wolfgang von Goethe, Erlkönig:
„Gar schöne Spiele spiel‘ ich mit dir.“

Auch in der Namensgebung taucht die Alliteration häufig auf – insbesondere in der Kinderliteratur und Popkultur:

→ „Mickey Mouse“, „Donald Duck“, „Willy Wonka“

Alliteration in der Alltagssprache

Viele feststehende Redewendungen basieren auf Alliterationen – oft unbewusst.

→ „bei Wind und Wetter“

→ „fix und fertig“

→ „klipp und klar“

Auch viele Zungenbrecher nutzen Alliterationen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen:

→ „Fischers Fritz fischt frische Fische“

→ „Zehn zahme Ziegen ziehen zehn Zentner Zucker zum Zoo“

→ „Brautkleid bleibt Brautkleid und Blaukraut bleibt Blaukraut“

→ „Schnecken erschrecken, wenn sie an Schnecken schlecken, denn zum Schrecken vieler Schnecken: Manche Schnecken Schnecken nicht schmecken.“

Alliteration in Medien und Politik

In Schlagzeilen, politischen Slogans oder aktivistischen Bewegungen dienen Alliterationen der Emotionalisierung und Wiedererkennbarkeit.

→ „Fridays for Future“

Wichtig:Zwar kann die Alliteration in populärwissenschaftlichen Texten oder bei Vorträgen als stilistisches Mittel zur besseren Einprägsamkeit eingesetzt werden. In formellen, akademischen Arbeiten empfiehlt es sich jedoch, auf solche rhetorischen Figuren weitgehend zu verzichten, um den Fokus klar auf Inhalt und Argumentation zu legen.

4. Sonderformen der Alliteration: Mehr als nur gleicher Anlaut

Die Alliteration ist nicht auf einfache Wortgruppen beschränkt. In der Rhetorik und Literatur finden sich verschiedene Sonderformen, die auf dem Prinzip der lautlichen Wiederholung basieren – teils mit eigenen Begriffen und Funktionen. Diese Vielfalt zeigt, wie facettenreich die Alliteration als Stilmittel eingesetzt werden kann.

Tautogramm

Ein Tautogramm ist ein Spezialfall der Alliteration: Hier beginnen alle Wörter eines Satzes oder einer Textzeile mit demselben Buchstaben oder Laut.

→ „Milch macht müde Männer munter.“

→ „Flinke Füchse flitzen flink.“

Stabreim (Alliteration in der Dichtung)

Der Stabreim ist die klassische Form der Alliteration in der germanischen Dichtung. Er folgt festen Regeln: Mindestens zwei betonte Silben innerhalb eines Verses beginnen mit demselben Anlaut.

→ Altgermanisch: „Hiltrun hieß die holde Maid.“

→ Neuere Dichtung (frei verwendet): „Kluge Kinder kaufen keine Kekse.“

Zwillingsformel (Paarformel)

Diese Redewendungen bestehen aus zwei Wörtern mit gleichem Anfangslaut, verbunden durch „und“. Sie sind in der deutschen Sprache weit verbreitet.

→ „Kind und Kegel“

→ „klipp und klar“

→ „Haus und Hof“

Alliteration innerhalb eines Wortes

Manche zusammengesetzten Wörter enthalten eine Alliteration innerhalb des Wortkörpers. Auch diese Form zählt zur erweiterten Definition.

→ „Zickzack“

→ „Wirrwarr“

5. Abgrenzung: Verwandte Stilmittel im Vergleich

Die Alliteration zählt zu den bekanntesten rhetorischen Stilmitteln. Dennoch wird sie häufig mit anderen Klangfiguren verwechselt. Um Missverständnisse zu vermeiden, lohnt sich ein Blick auf ähnliche Formen und ihre Unterschiede:

Stilmittel Definition Beispiel Unterschied zur Alliteration
Anapher Die Anapher ist die Wiederholung eines Wortes oder einer Wortgruppe am Satz- oder Versanfang. Im Gegensatz zur Alliteration bezieht sich die Wiederholung hier auf das ganze Wort, nicht nur auf den Laut. „Keiner sah ihn kommen. Keiner hörte ihn gehen.“ Bei der Anapher steht das wiederholte Wort am Anfang. Die Alliteration betrifft nur den Anlaut von Wörtern, auch wenn diese mitten im Satz stehen.
Assonanz Die Assonanz bezeichnet den Gleichklang betonter Vokale im Wortinneren. Sie wirkt ebenfalls klanglich verbindend, zielt jedoch nicht auf den Wortanfang. „Ottos Mops hopst fort.“ (Wiederholung des „o“) Die Alliteration betrifft den Anfangsklang (z. B. „milde Mütter“), die Assonanz den Vokal im Wortinneren.
Homoioteleuton Hierbei handelt es sich um die Wiederholung von Wortendungen oder ähnlichen Lautfolgen am Wortschluss. Dieser Effekt kommt häufig in Aufzählungen oder Reimen vor. „Sie gingen, sie sangen, sie sprangen.“ (Wortende: „-en“) Alliteration = gleicher Anfangslaut, Homoioteleuton = ähnlicher Endklang.
Hendiadyoin Ein Hendiadyoin besteht aus zwei durch „und“ verbundenen Wörtern, die zusammen einen neuen Begriff bilden. Die Wörter können, müssen aber nicht alliterieren. „Hab und Gut“, „Feuer und Flamme“ Beim Hendiadyoin liegt der Fokus auf inhaltlicher Verstärkung. Es kann eine Alliteration enthalten, ist aber nicht zwangsläufig eine.

6. Übungsaufgabe zur Alliteration mit Lösung

Übung 1:

Lesen Sie die folgenden Sätze und markieren Sie die Wörter, die alliterieren (also mit dem gleichen Anfangslaut beginnen):

  1. „Friederike findet Fanta nicht gut.“
  2. „Lustige Lieder lassen Leute lachen.“
  3. „Bei Wind und Wetter gehen wir spazieren.“
  4. „Peter packt viele kleine Pakete.“

Lösung

Zu Übung 1:

  1. Friederike findet Fanta nicht gut.“
  2. Lustige Lieder lassen Leute lachen.“
  3. „Bei Wind und Wetter gehen wir spazieren.“
  4. Peter packt viele kleine Pakete.“

7. Weitere Beiträge: Deutschkenntnisse gezielt vertiefen

Wenn Sie sich weiter mit rhetorischen Mitteln beschäftigen möchten, empfehlen wir Ihnen folgende Beiträge aus unserem Wissensbereich:

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