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Da wird der Hund in der Pfanne verrückt: Lustige deutsche Redewendungen – Teil 2

Die deutsche Sprache ist ein wahres Füllhorn an bildhaften Ausdrücken, die für Außenstehende oft wie ein Buch mit sieben Siegeln wirken. Doch gerade diese sprachlichen Bilder, diese kleinen Sprachwitze, sind es, die dem Deutschen seine besondere Würze verleihen und beim Lernen für so manchen Lacher sorgen. Schnallen Sie sich an, es geht in die zweite Runde der kuriosesten und lustigsten deutschen Redewendungen!

B1 Abendkurs Deutsch

1. Da wird der Hund in der Pfanne verrückt

Was klingt wie der Beginn eines bizarren Zeichentrickfilms, ist in Deutschland ein Ausruf höchsten Erstaunens. Wenn etwas absolut Unglaubliches, Unerwartetes oder schlicht Absurdes passiert, dann, ja, dann „wird der Hund in der Pfanne verrückt“. Dieser Ausdruck ist der Inbegriff eines Sprachwitzes, weil die wörtliche Vorstellung so herrlich komisch ist. Die genaue Herkunft ist umstritten, aber die schiere Verrücktheit des Bildes reicht aus, um jedem klarzumachen: Hier geschieht etwas Außergewöhnliches.

2. Die Kirche im Dorf lassen

Wer zu maßlosen Übertreibungen neigt oder aus einer Mücke einen Elefanten macht, wird in Deutschland schnell ermahnt, „die Kirche im Dorf zu lassen“. Diese Aufforderung zur Mäßigung und zum Realismus hat einen handfesten historischen Hintergrund. Früher war die Kirche das unumstößliche Zentrum des Dorflebens. Selbst bei Umbau- oder Erweiterungsmaßnahmen des Dorfes blieb die Kirche als zentraler und unantastbarer Punkt an ihrem Platz. Sie stand für Stabilität und die richtige Proportion – eine Mahnung, auf dem Boden der Tatsachen zu bleiben.

3. Seinen Senf dazugeben

Wer ungefragt seine Meinung zu einem Thema äußert, der „gibt seinen Senf dazu“. Diese Redewendung ist ein wunderbarer Sprachwitz, der auf eine Zeit zurückgeht, in der Senf eine sehr beliebte und günstige Zutat war. Gastwirte stellten ihn oft unaufgefordert auf den Tisch, um selbst fade Speisen genießbarer zu machen – ob der Gast es wollte oder nicht. Heute bezeichnet der Ausdruck liebevoll-ironisch das Bedürfnis mancher Menschen, sich in jedes Gespräch einzumischen.

4. Ins Fettnäpfchen treten

Oh nein! Wer „ins Fettnäpfchen tritt“, hat unbeabsichtigt ein heikles Thema angesprochen, jemanden beleidigt oder sich auf andere Weise ungeschickt verhalten. Das Bild stammt aus alten Bauernhäusern. Dort hing früher im Eingangsbereich oft ein Napf mit Fett, mit dem man die Schuhe pflegte und vor Nässe schützte. Wer aus Versehen in diesen Napf trat, verteilte das Fett im ganzen Haus und machte sich damit äußerst unbeliebt.

5. Nicht alle Tassen im Schrank haben

Dies ist wohl eine der lustigsten Arten, jemandem zu sagen, dass er oder sie ein wenig verrückt ist. Die „Tassen“ stehen hierbei nicht für Kaffeegeschirr, sondern sind ein altes umgangssprachliches Wort für den Kopf oder den Verstand. Wenn also nicht mehr alle Tassen im Schrank sind, fehlt es im Oberstübchen an Ordnung. Ein klassischer Sprachwitz, der zwar beleidigend sein kann, aber durch sein kurioses Bild oft ein Schmunzeln hervorruft.

6. Schwein haben

Wer in Deutschland „Schwein hat“, ist kein Landwirt, sondern hat einfach nur Glück gehabt. Die Herkunft dieser Redewendung ist nicht ganz geklärt. Eine Theorie besagt, dass bei Wettkämpfen im Mittelalter der Letztplatzierte oft als Trostpreis ein Schwein erhielt. Was als Spott gedacht war, war für den „Verlierer“ tatsächlich ein großer Gewinn, denn ein Schwein sicherte die Ernährung für eine lange Zeit. So wurde aus dem Trostpreis ein Symbol für unerwartetes Glück.

Sprachwitze als Schlüssel zur Kultur

Redewendungen wie diese sind das Salz in der Suppe der deutschen Sprache. Sie zeigen, wie lebendig und kreativ Sprache sein kann. Für Deutschlernende sind sie oft eine Herausforderung, aber auch eine fantastische Möglichkeit, nicht nur den Wortschatz, sondern auch das kulturelle Verständnis zu erweitern.

Haben Sie Lust auf eine weitere Portion bekommen? Viele weitere Ausdrücke, von „Ich verstehe nur Bahnhof“ bis „jemandem auf den Keks gehen“, finden Sie hier:
Lustige Redewendungen auf Deutsch: Reden wie ein Muttersprachler – Teil 1

Wer diese bildhaften Ausdrücke versteht und vielleicht sogar selbst anwendet, beweist echtes Sprachgefühl und taucht tiefer in die deutsche Denk- und Lebensweise ein. Vertiefen Sie Ihr Wissen doch direkt in einem unserer Deutschkurse und werden Sie selbst zum Meister der Sprachwitze!

Oxana Ruff gründete die Perfekt Deutsch Sprachakademie in Dortmund und verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung als Lehrerin für Deutsch als Fremdsprache (DaF). Mit einem Bachelor- und Masterabschluss in Germanistik bringt sie ein tiefes Verständnis für die deutsche Sprache und Kultur in ihre Arbeit ein.

Vor der Gründung der Sprachakademie sammelte sie wertvolle pädagogische Erfahrungen in verschiedenen Sprachschulen. Dank ihres Engagements und ihrer interkulturellen Expertise bereichert sie den Blog von perfekt-deutsch.de mit praxisnahen und informativen Beiträgen, die den Lernenden einen direkten Mehrwert bieten.

Oxana Ruff

Oxana Ruff

Gründerin

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